Beschränkungsvorschlag für Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)

Die ECHA veröffentlichte am 7. Februar einen EU-REACH-Beschränkungsvorschlag für PFAS als eine der bisher umfangreichsten Regulierungsmassnahmen für eine Stoffgruppe überhaupt. Wir haben uns intensiv mit diesem Thema befasst und im August eine Eingabe mit diversen gut begründeten Anträgen bei ECHA gemacht.

Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) sind eine Gruppe von synthetischen Chemikalien, die aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten verwendet werden. Dazu gehören z.B. Lebensmittelverpackungen, wasserabweisende Kleidung, Reinigungsmittel, Teflonpfannen, Schmiermittel und auch in unseren Fluorpolymerlacken (FEVE, PVDF und PTFE). Obwohl PFAS nützliche Eigenschaften haben, gibt es Bedenken hinsichtlich ihrer potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt.

Die European Chemicals Agency ECHA schreibt auf Ihrer Webseite:

«… Sie alle enthalten Kohlenstoff-Fluor-Bindungen, die zu den stärksten chemischen Bindungen in der organischen Chemie gehören. Das bedeutet, dass sie schwer abbaubar sind, sowohl bei ihrer Verwendung als auch in der Umwelt. Die meisten PFAS werden zudem einfach in der Umwelt transportiert, wobei große Strecken von der Quelle ihrer Freisetzung zurückgelegt werden. Es wird häufig festgestellt, dass PFAS das Grundwasser, Oberflächengewässer und Böden verunreinigen. Die Reinigung kontaminierter Orte ist technisch schwierig und kostspielig. Wenn die Freisetzung anhält, werden sich PFAS weiter in der Umwelt, im Trinkwasser und in der Nahrung anreichern. …»

Am 7. Februar 2023 veröffentlichte die ECHA einen EU-REACH-Beschränkungsvorschlag für PFAS, die bisher umfangreichste Regulierungsmassnahme für eine Stoffgruppe überhaupt. Mit diesem Vorschlag wären mehr als 10’000 verschiedene PFAS-Verwendungen betroffen und nur wenige würden von einem Verbot ausgenommen werden. Am 22. März hat eine sechsmonatige Konsultation begonnen, d.h. bis 25. September kann bei der ECHA eine Stellungnahme eingereicht werden.

Wir haben uns intensiv mit diesem Thema befasst und im August eine Eingabe bei ECHA gemacht. Wie Sie aus der beiliegenden Eingabe ersehen können, haben wir begründen können,

  • dass mit unseren Anwendungen praktisch keine Emissionen während des Produktlebenszyklus (Produktion bei Monopol, Produktion bei unseren Kunden, Gebrauch und anschliessendem Recyceln) entstehen
  • und es für hochwertige Architekturanwendungen sowie Brücken- und Stahlbau keine Alternativen gibt.

Unser Ergebnis und unser Antrag an ECHA lautet:

Sicher: Fluorpolymere für Architekturanwendungen sind sicher und stellen trotz ihrer Persistenz kein unannehmbares Risiko für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt dar.

Nachhaltig: Durch verlängerte Renovierungs- oder Sanierungsintervalle tragen Fluorpolymere zur Ressourcenschonung bei und sind nachhaltig. Weniger häufige Sanierungen bedeuten weniger Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen.

Alternativlosigkeit: Derzeit gibt es keine vergleichbaren Alternativen zu den Fluorpolymeren, um Gebäude oder Brücken über 50 Jahre hinaus gegen Sonne und Bewitterung zu schützen.

Aus diesem Grund fordern wir, dass Fluorpolymere von der vorgeschlagenen Beschränkung für PFAS-Chemikalien ausgenommen werden.

Sollte die ECHA beschliessen, Fluorpolymere in der vorgeschlagenen Beschränkung zu belassen, fordern wir, dass für diese Fluorpolymeranwendungen eine Ausnahmeregelung von 12 Jahren gewährt wird. Diese Ausnahmeregelung sollte alle fünf Jahre nach dem Beginn überprüft werden, um festzustellen, ob die Industrie in der Lage war, neue PFAS-freie Systeme zu entwickeln, die die technische Leistung der derzeitigen Fluorpolymerprodukte erfüllen

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