Referenz
Briefzentrum Zürich Mülligen
Das Briefzentrum Zürich Mülligen ist das grösste Briefzentrum der Schweiz. Es wurde 1985 vom bekannten Architekten Theo Hotz gebaut und 2008 zum Briefverarbeitungszentrum umgebaut. Seit fünfzehn Jahren steht das über 300 Meter lange Gebäude unter schützenswerter Bau des Kantons Zürich. Täglich werden auf 14 Kilometer langen Förderstrecken mehrere Millionen Briefe verarbeitet.
Die Gebäudehülle mit einer Fassadenfläche von 36’000 Quadratmetern ist eine vorgehängte Elementkonstruktion im Sandwichbau. Die Aluminiumfassade war seinerzeit eine der ersten Fassaden in der Schweiz mit einer Pulverbeschichtung.
Die markante Fassade war in die Jahre gekommen. Analysen und Untersuchungen haben gezeigt, dass sie zwar nach wie vor ihre Funktion erfüllt und kein zwingender Sanierungsbedarf besteht, aber der graue Farbton (NCS S 3502-B) war stark abgewittert, Kreidung und Glanzverlust waren weit vorangeschritten.
Optisch entsprach die Oberfläche nicht mehr der Wertigkeit des Gebäudes. Die Schweizerische Post hat sich darum entschlossen, die Fassade zu renovieren. Da sie ihre Ursprünglichkeit nicht verlieren durfte, musste das Fassadenrenovationskonzept in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Zürich erarbeitet werden.
Die Post hat nichts dem Zufall überlassen. Bereits 2014 wurden Musterflächen auf der Süd-West-Seite mit verschiedenen Anbietern appliziert und während einer einjährigen Probephase beobachtet. Für die Planer war es auch wichtig, dass das Beschichtungssystem die Qualicoat-Klasse 3 erfüllt und Nachweise über die Lebensdauer erbracht werden, sei es über den Floridatest oder andere Prüfungen.
2015 fanden mit der Bauherrschaft und den Fassadenplanern Besichtigungen von mehreren Gebäuden im Grossraum Zürich statt, die mit Fluorpolymersystemen geschützt waren. So wurde in Zürich-Altstetten das im 2011 renovierte Bankhaus von Julius Bär oder die 2010 neu erstellte Pfingstweidbrücke in Zürich-West besichtigt.
Die Renovierung konnte witterungsbedingt nur von Frühling bis Herbst erfolgen. Wegen der grossen Fläche dauerte sie fast drei Jahre (2016 bis 2018). Die Arbeiten durften die Logistik des Betriebs mit der grossen Anzahl von Anlieferungen und Versand per Lastwagen und Bahn nicht stören.
Vorbehandlung
Der Untergrund wurde abrasiv gereinigt, damit die in der der obersten Schicht der bestehenden Beschichtung eingelagerten Schmutzpartikel entfernt werden konnten. Hierfür wurden die Flächen mittels Hochdruckreinigung und anschliessender Reinigung mit Qualiprotec Reiniger Ngesäubert. Der Reiniger N, mit Scotch Brite eingearbeitet, ist ein neutraler Reiniger, der die Verunreinigungen aufweicht. Nach der Reinigung wurde trocken geschliffen und anschliessend entstaubt sowie abgespült.
Grundierung
Die Grundierung hat den Zweck, den Untergrund zu verfestigen sowie zu versiegeln, damit keine Verunreinigungen in den neuen Decklack eindringen können. Es erfolgte die Spritzapplikation von 1 x 40 – 50 µm Qualiprotec Korrgrund Q220, einer matten Epoxidgrundierung mit aktiven Korrosionsschutzpigmenten. Als Farbton wurde ein helles Grau in NCS S 2502-G gewählt.
Decklack
Bei Auftragsvergabe war der Farbton des Decklacks nicht definitiv bestimmt. Es wurden verschiedene Graufarbtöne an der Fassade appliziert und der Denkmalschutz definierte einen seidenglänzenden NCS S 3502-B als definitiven Farbton.
Zur Anwendung kam der Fluorpolymerdecklack Qualiprotec Re-Vitaliser Q131. Dort, wo die Oberflächen eingehaust werden konnten, wurde der Decklack mit 30 bis 40 µm gespritzt; in den nicht eingehausten Bereichen wurde er gerollt.
Verbrauchszahlen
- Qualiprotec Reiniger N: 1’500 l
- Qualiprotec Korrgrund Q220: 8’500 kg
- Qualiprotec Re-Vitaliser Q131: 7’000 kg